Altersarmut in Deutschland ist real. Waren 2010 noch 12,3 Prozent der Ü65-jährigen von Altersarmut bedroht, waren es im Jahr 2021 bereits 17,4 Prozent. Insbesondere in den letzten Jahren hat diese Quote rasant Fahrt aufgenommen.
Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland steigt das Risiko der Altersarmut weiterhin, die Rentenlücke wird größer. Mangelnde Altersvorsorge, sinkendes Rentenniveau sind nur zwei Gründe hierfür. Und doch gibt es Wege, heute schon die Rentenlücke zu schließen. Es liegt an dir!
Definition von Altersarmut
Altersarmut bezieht sich auf Personen im Alter von 65 Jahren und älter. Offiziell existiert indes keine durchgängige Definition davon, was Altersarmut wirklich bedeutet. Ganz allgemein lässt sich sagen: als arm wird jemand dann, bezeichnet sobald die eigenen Lebenshaltungskosten nicht mehr allein durch private oder gesetzliche Vorsorgeaufwendungen gestemmt werden können. Diejenigen dann sind auf zusätzliche Unterstützung angewiesen.
In der EU wird von Altersarmut gesprochen, wenn jemand weniger als 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens zur Verfügung hat. In Deutschland im Jahr 2022 betrug das Netto-Einkommen eines Arbeitnehmenden ohne Kinder gemäß Statista ca. 2170 Euro.
Das bedeutet, die Grenze für Altersarmut lag ungefähr bei ca. 868 Euro pro Monat. Das ist wirklich nicht viel, oder?
Wer ist von Altersarmut betroffen?
Frauen sind besonders stark von Altersarmut betroffen, da sie zum einen im Schnitt 17 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, siehe Gender Pay Gap. Zum anderen nehmen sie während Schwangerschaft und Kindererziehung meist längere Pausen – und verlieren so wichtige Rentenpunkte.
Und es kommt noch schlimmer, denn: viele von ihnen kehren nach diesen Auszeiten oftmals nur in Teilzeit zurück. Aufgrund dessen erhalten sie nur ca. 60 Prozent der Rente, die ihre männlichen Kollegen erhalten.
Doch auch Personen, die lange in Mini-Jobs arbeiten, die häufig arbeitslos sind oder generell ein langfristiges niedriges Einkommen haben. Dazu zählen häufig auch Solo-Selbständige. Auch die sind erheblich von Altersarmut betroffen.
Im Jahr 2022 erfährt gemäß Statista jeder sechste Mensch in Deutschland, der älter als 65 Jahre ist, Altersarmut.
Um gegen diese Armut anzukämpfen, ist eine halbe Million der Rentner auf die Grundsicherung im Alter angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu gewährleisten. Darüber hinaus sind gut 1 Million Rentner in geringfügigen Jobs beschäftigt.
Gründe für Altersarmut
In Deutschland gilt das 3-Säulen-Modell der Altersversorgung, bestehend aus gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher Altersvorsorge und privater Vorsorge.
Und doch, Hauptgrund für die wachsende Altersarmut sind niedrige Einkommen während der Erwerbsjahre, mangelnde Ersparnisse oder Vorsorge sowie das kontinuierlich sinkende Rentenniveau.
Der demographische Wandel, der besagt, dass immer weniger junge Menschen in die Rentenversicherung einzahlen, um daraus immer mehr Rentner zu finanzieren. Genauso wie das niedrige Zinsniveau tun hier ihr übriges.
Heutzutage ist davon auszugehen, dass du mindestens 45 Jahre in die gesetzliche Rente einzahlen musst, um noch etwas weniger als die Hälfte deines aktuellen Nettolohns im Alter als monatliche Rente zu erhalten.
Strategien gegen Altersarmut
Grundsicherung gepaart mit Wohngeld mag im Alter ein Weg sein, die drohende Altersarmut zu lindern. Allerdings handelt es sich hierbei um staatliche Leistungen, die zwar aktuell greifen. Ob sie aber noch existent sein wird, wenn du in Rente gehst, das vermag niemand zu sagen. Staatliche Leistung taugen in dem Fall also kaum als Strategie.
Ein Hauptgrund für Altersarmut sind mangelnde Ersparnisse. Und genau hier lässt sich der Hebel ansetzen. Schon mit wenigen Mitteln kannst du zum Beispiel mit Unterstützung deines Arbeitgebers schon früh ein Polster schaffen. Mit der betrieblichen Altersvorsorge.
Betriebliche Altersvorsorge
Im Jahr 2022 besitzen rund 18,5 Millionen Personen in Deutschland eine bAV bzw. eine Betriebsrente. Bereits 2019 ergab sich daraus eine Brutto-Rente von 726 Euro (Männer) bzw. 289 Euro (Frauen) – zusätzlich zur gesetzlichen Rente.
Die bAV ist also nicht nur ein probates Mittel zur aktiven Bekämpfung von Altersarmut, sie ist auch eine der beliebtesten. Wie sie funktioniert und warum dein Arbeitgeber dir in jedem Fall mindestens 15 Prozent Zuschuss gewährleisten muss? Das haben wir hier zusammengefasst:
Private Vorsorge mit einer Lebensversicherung
Ein Klassiker in Sachen privater Vorsorge ist die Kapitallebensversicherung. Hier wird eine bei Abschluss Laufzeit definiert, die im optimalen Fall nahe dem Rentenalter liegt. Ist die Laufzeit beendet, wird der versicherten Person eine bestimmte Summe ausgezahlt.
Hierbei kann es sich lohnen, gleichzeitig eine Risikolebensversicherung abzuschließen. So sind Frau und Kinder abgesichert, sollte dem Versicherten innerhalb der Laufzeit etwas zustoßen.
Riester-Rente
Vor 22 Jahren eingeführt und seinerzeit als Ergänzung zur gesetzlichen Rente gefeiert, ist die Riester-Rente heute keine Erfolgsgeschichte mehr. Gemeinhin gilt sie als unrentabel und kompliziert, mit sinkenden Erträgen und abgesenktem Garantiezins.
Fazit
Uns alle eint der Wunsch nach einer garantierten Absicherung im Alter. Doch die staatlichen Instrumente versagen aufgrund der immer größere werdenden Rentenlücke zusehends. Um nicht sehenden Auges in die Altersarmut zu rutschen gilt es, bereits heute vorzusorgen.
Hier ist die betriebliche Altersvorsorge ein sicheres und vor allem einfaches Instrument. Nicht nur sind Arbeitgeber verpflichtet, ihre Arbeitnehmende für die Zeit im Ruhestand zu unterstützen. Als Arbeitnehmender hat man hier viel Gestaltungsfreiraum, was Beitragssummen und Investitionen in Indexfonds, ETFs usw. angeht. Worauf also noch warten?
Dein Arbeitgeber bietet noch keine bAV an? Oder er ist noch auf der Suche nach einer digitalen Lösung für die Altersvorsorge? Meld dich gern bei uns, wir kümmern uns darum!